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Kreistag zieht beschlossene Verbesserungen im ÖPNV zurück

Die Corona-Krise hat den öffentlichen Nahverkehr hart getroffen. Weil Fahrgäste fehlen und Millionenverluste drohen, zieht der Kreistag bereits beschlossene Verbesserungen zurück. Den Odelzhausener Raum betrifft diese Maßnahme besonders.
Obwohl der Landkreis Dachau derzeit noch keine coronabedingten Einnahmenverluste erleidet, setzt der Kreistag beim ersten Großprojekt den Rotstift an. Getroffen hat es bei der gemeinsamen Sitzung von Umwelt- und Verkehrs- sowie Kreisausschuss den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Die Kreisräte sprachen sich am Freitag, 10. Juli für deutliche Einschnitte beim Ausbau mehrerer Buslinien aus. Die derzeitige Situation des ÖPNV sei "dramatisch", sagte Albert Herbst, Sachgebietsleiter im Landratsamt. Wegen der Pandemie seien Einnahmen und Passagierzahlen im vom Kreis getragenen Busverkehr massiv gesunken. Herbst rechnet in diesem Jahr mit niedrigeren Einnahmen von 1,3 bis 2,2 Millionen Euro. Auf dem Höhepunkt der Corona-Krise sei die Auslastung der Busse im Dachauer Land um bis zu 90 Prozent gesunken, sagte Herbst im Kreistag. An eine schnelle Erholung des ÖPNV glaube er nicht, der öffentliche Verkehr werde wohl einige Zeit darben. Deshalb schlug er den Kommunalpolitikern vor, bereits beschlossene Verbesserungen zurückzunehmen.
Vorerst nicht realisiert wird zum Beispiel die für 2022 geplante Ausweitung der Münchner Buslinie 175, die zwischen dem Olympia-Einkaufszentrum und Ludwigsfeld verkehrt und ursprünglich über Karlsfeld bis Dachau-Ost verlängert werden sollte. Positiv für die Gemeinde Karlsfeld: Angesichts des in Dachau beschlossenen 10-Minuten-Takts auf drei städtischen Linien gibt es nun doch den 20-Minuten-Takt auf den Linien 710, 711 und bei den Samstagsfahrten der 701 - wegen der Corona-Krise hatte der Kreisausschuss im April ursprünglich die Beibehaltung des 40-Minuten-Taktes vorgesehen. Das Ungleichgewicht zwischen den Nachbarn Dachau und Karlsfeld wollte der Kreistag jedoch nicht stehen lassen. In den Dauerbetrieb übergehen soll nach dem Willen der Kreisräte im kommenden Jahr auch die Linie 160 in Karlsfeld. Manch Anwohner dürfte dort erleichtert aufatmen, denn eine neue Wegführung soll zumindest auf Teilen der Gartenstraße Entlastung bringen.
Keine guten Nachrichten gab es am Freitag für den westlichen Landkreis. Der ohne S-Bahn-Anschluss sowieso nur mäßig erschlossene Odelzhausener Raum muss auch weiter auf grundlegende Verbesserungen warten. Eigentlich sollte die Gegend deutlich vom neuen Nahverkehrsplan profitieren, die Busverbindung 721 sollte in einem durchgängigen 40-Minuten-Takt Richtung Dachau pendeln, quasi als S-Bahn-Ersatz. Diese Verbesserung wird es nach dem Beschluss des Kreistags auf absehbare Zeit nicht geben. Auch andere Pläne, die Anbindung des Dachauer Hinterlands zu stärken, wurden vorerst auf Eis gelegt, zum Beispiel die für 2022 geplante Einführung zusätzlicher Fahrten auf den Verbindungen 705 und 782, die vor allem für die Bewohner rund um Altomünster und Markt Indersdorf attraktiv gewesen wären. Außerdem vertagt der Kreis die landkreisweite Ausdehnung des Ruftaxiverkehrs, sodass es weiterhin bei insgesamt fünf Linien bleiben soll.
An anderen Projekten, wie der Einführung des 30-Minuten-Takts auf der Linie X732 zwischen Pasing und Dasing im nächsten Jahr, hält der Landkreis wegen hoher Nutzungszahlen, guten Förderaussichten oder den weit fortgeschrittenen Planungen fest. Auch die neuen landkreisübergreifenden Verbindungen von Petershausen nach Lohhof und von Markt Indersdorf nach Unterschleißheim, die ab 2022 verkehren sollen, will man weiter vorantreiben. An den neuen Querverbindungen zwischen Dachau und Garching sowie zwischen Buchenau-Fürstenfeldbruck und Dachau soll auch nicht gerüttelt werden.
Die Entscheidungen stießen in der Ausschusssitzung kaum auf grundsätzlichen Widerstand, die meisten Beschlüsse fielen einstimmig, auch wenn sich beispielsweise Grünen-Kreisrat Roderich Zauscher vor der Entscheidung noch dafür ausgesprochen hatte, "das ursprüngliche System umzusetzen". Man solle nicht "vor Corona fliehen" und den Umweltschutz nicht vergessen. Auch Peter Heller (Bündnis) hatte in der Debatte gefordert, die Bedeutung des ÖPNV für die Zukunft nicht zu unterschätzen. Er glaube nicht, dass Pendler Busse und Bahnen auf Dauer meiden werden, sagte Heller.
Mit dem Aussetzen der Verkehrsprojekte kann ein Millionenbetrag eingespart werden. Auch Landrat Löwl betonte, dass die Verbesserungen "nicht aufgehoben, sondern nur aufgeschoben" seien. Wann die ausgesetzten Projekte dann tatsächlich realisiert werden, hängt wohl auch davon ab, wie schnell sich der ÖPNV von der Corona-Krise erholen wird.

Von Thomas Balbierer, SZ
(gekürzt)

 

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